Selbstdarstellung

Geschichtliches…

Im Mai 1999 fand in der Kommune Niederkaufungen das erste „Los Gehts“ statt; ein Treffen für Gemeinschaftsuchende. Dort gründete sich der KommFrei e.V., der einige Jahre den Rahmen für eine gemeinsame Suche nach einem für eine Großkommune geeigneten Objekt gab.

Im April 2003 entstand daraus der KoWa e.V., der die ehemalige Puppenfabrik in Waltershausen kaufte. Seitdem bauen wir die Gebäude nach und nach aus, so dass inzwischen alle, die zuerst noch provisorisch in Zelten in der Fabrik gewohnt haben, in eigene Zimmer ziehen konnten. Außerdem wohnen einige in Bauwagen auf dem Gelände.

Objektbeschreibung…

Unsere Kommune liegt in Waltershausen am Rande des Thüringer Waldes zwischen Eisenach und Erfurt mit Autobahnanbindung zur A4.

Der Gebäude-Komplex – eine ehemalige Puppenfabrik – wurde 1907 gebaut und stand seit 1996 leer. Es hat eine denkmalgeschützte Ziegelfassade, war innen entkernt und hat eine Nutzfläche von ca. 2800 m².

Die Häuser stehen auf einem 1,7 ha großen Gelände und liegen in der Nähe des Stadtkerns an einer kleinen, wenig befahrenen Querstraße. Bahnhof und Straßenbahn-Anbindung sind vor der Haustür. Auf dem Grundstück ist eine Mischnutzung möglich und somit auch eine Verbindung von Arbeiten und Wohnen.

Wir wollen wachsen…

Zur Zeit sind wir ein bunter Haufen von 15 Menschen, davon ein Kindergartenkind und ein Kleinkind. Wir wollen gerne noch ein paar mehr Leute werden, kleine wie große, wofür noch weiter ausgebaut werden kann.

Uns ist es wichtig…

…eine Gemeinschaftskultur zu entwickeln, die einen menschen- und umweltverträglichen Lebensstil ermöglicht. Dabei hinterfragen wir unsere Konsumgewohnheiten und schaffen Zeit und Raum für menschliche und soziale Bedürfnisse. Für unsere Kinder wollen wir gemeinschaftlich verantwortlich sein (zur Zeit lebt hier ein Kind und eine Jugendliche, weitere kleine und große Kinder sind aber erwünscht).

Vermeidung von Machtstrukturen

Wir fällen alle Entscheidungen im Konsens; sowohl in der Großgruppe, den WGs und den Arbeitsbereichen. Dabei arbeiten und experimentieren wir mit verschiedenen Methoden, um den Prozess zu verbessern. Außerdem nehmen wir uns wöchentlich zwei Stunden Zeit für ein Treffen zum sozialen Austausch.

Zusätzlich zu den organisatorisch notwendigen Versammlungen nehmen wir uns wöchentlich ca. 3 Stunden Zeit für ein Treffen, das der Pflege unserer Kommunikation und Beziehungen, sowie der Mitteilung unserer Befindlichkeiten dient. Eine grundsätzliche Teilnahme erwarten wir von allen Mitgliedern.

Gemeinsame Ökonomie

Wir finanzieren unseren Alltag gemeinsam. Grund und Boden, die Gebäude und die Produktionsmittel gehören dem Verein, also allen Menschen, die verbindlich in der Kommune leben. Persönliches Vermögen wird nach einer festgelegten Richtlinie über mehrere Jahre auf die Gemeinschaft umverteilt. Auf diese Weise gleichen wir soziale Unterschiede innerhalb der Gruppe aus.

Grund und Boden, die Gebäude und die Produktionsmittel gehören dem Verein, also allen Menschen, die verbindlich in der Kommune leben.

Persönliches Vermögen der Mitglieder wird nach einer festgelegten Richtlinie über mehrere Jahre auf die Gemeinschaft umverteilt. Auf diese Weise gleichen wir soziale Unterschiede innerhalb der Gruppe aus.

Arbeitsbereiche

Im Moment arbeitet ein Teil von uns in verschiedenen Berufen „draußen“ oder selbständig, ansonsten sind wir dabei kollektive Arbeitsbereiche aufzubauen. Das sind zur Zeit neben dem Ausbau der Gebäude, unsere Kulturkneipe Spatz, ein Gärtnerei-Kollektiv, ein Crossmedia-Kollektiv, eine KunsthandwerkerInnen-Gruppe, die Arbeit zur Brennholzgewinnung für unsere Holzheizung und Gemüse zur Selbstversorgung. Weitere Arbeitsbereiche sind zum Teil angedacht und aktuell auch konkret in der Entstehung. Und je nachdem wer dazukommt kann noch alles mögliche entstehen.

Politik…

Den Versuch, bereits hier und jetzt ein liebevolles, gleichberechtigtes, hierarchiefreies Miteinander zu leben, sehen wir als Teil eines inneren und äußeren Veränderungsprozesses.

Für uns ist das Leben in einer großen Kommune geeignet, um politisch und gesellschaftlich Einfluss zu nehmen. Wir setzen damit ein Zeichen gegen eine zunehmende Vereinzelung in einer stark auf Konsum und Kauf ausgerichteten Gesellschaft und für ein menschliches Miteinander und Teilen.

Dennoch: Wir leben nicht auf einer befreiten Insel, losgelöst von den herrschenden Bedingungen. Wir werden auch weiter eintreten für eine gerechte Verteilung der Güter und Ressourcen, für offene Grenzen, für den Erhalt der Lebensräume von Mensch, Tier und Pflanze, für die Förderung alternativer Energieformen… Wir mischen uns ein gegen Sozialabbau, Atomlobby, Gewalt gegen Frauen, Krieg…

Wir wollen unser Leben aktiv selbst in die Hand nehmen, verantwortungs- und rücksichtsvoll gegenüber Mensch und Natur.